Tradition im Münsterland – Püffelkes aka Struwen

Im Münsterland ist es Tradition am Karfreitag eine ganz besondere Speise zu Essen. Hier heissen die dicken Hefepfannkuchen Struwen. Ziemlich dumm, wenn man sie aber nur unter dem Namen Püffelkes in der Familie kennt und die Schwiegermutter später nicht mehr nach dem Rezept fragen kann. Sie hat sie jeden Karfreitag gebacken, wie sie es von ihrer Schwiegermutter gelernt hat und auch im Jahr mit dem gleichen Grundteig und anderen Obstsorten, die jeweils Saison hatten.

Nach einigem Suchen habe ich durch einen Zufall die ursprüngliche Bezeichnung erfahren und dann war es nicht mehr sooo schwer sie auf Wunsch meines Mannes wieder genauso hinzubekommen, wie er sie kannte. Vorher wurden das bei mir wohl oder übel nämlich eher Blini, als dicke Hefepfannkuchen.

In meiner Familie werden sie trotz alledem jetzt auch weiterhin Püffelkes genannt und jeden Karfreitag wird bei uns der Ruf laut, dass ich sie doch unbedingt öfter mal im Jahr backen soll. Egal, ob mit Rosinen oder Aprikosenstücken, mit Äpfeln, Kirschen oder…oder.

Hier das Rezept für meine Version der Struwen aka Püffelkes

Man nehme:

30 g Hefe
200 ml Milch
75 g Zucker
500 g Mehl, Type 405
0,5 TL Salz
2 Eier, Größe L
50 g Butter, weich

Öl oder Butterschmalz zum Ausbraten

So wird es gemacht:

Alle Zutaten in dieser Reihenfolge in eine Schüssel geben und sehr gut verkneten. Mit einer Küchenmaschine dauert das ca. 5 Minuten. Den Teig ca. 45 – 60 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Er hat dann deutlich an Volumen zugenommen, ist flexibel und glänzt.

Nun ca. 150 – 200 g Rosinen gut unterkneten. Wie in meiner Einleitung geschrieben schmecken diese Hefepfannkuchen aber auch sehr gut mit anderen Trockenfrüchten oder frischem Obst. Oder auch ganz ohne „Einlage“.

Den Teig weitere 30 – 45 Minuten gehen lassen und anschließend mit zwei Esslöffeln Teigbatzen abstechen und wie kleine Pfannkuchen in einer Pfanne mit Öl oder Butterschmalz ausbraten. Früher hat man zum Braten Schweineschmalz genommen. Beim Braten muss man sehr aufpassen, denn die Püffelkes werden sehr schnell zu dunkel, da sie sehr dick werden und die Mitte natürlich auch gar sein muss. Ich stelle die Herdplatte also nur auf eine sehr kleine Stufe ein und drücke sie beim Wenden ein klein wenig in Form und auch nochmal ein bisschen platt.

Traditionell wird dazu Milchkaffee getrunken und man reicht Zimtzucker, Apfelmus und Westfälischen Kartoffelsalat dazu. Mohltied = Mahlzeit! ;-)

3 Gedanken zu „Tradition im Münsterland – Püffelkes aka Struwen

  1. Hallo Monika,

    bei uns im Ruhrpott gab es echten Kakao dazu, in den wir Kinder die „Püfferchen“ tunkten, aber sonst war alles genauso :)
    Gestern hab ich deinen Trick mit dem Backofen ausprobiert und der klappt großartig!

    Liebe Grüße,
    Maja

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